Wanderruderfahrt Liebenwalde - Rheinsberg 2016

Die Chroniken von Havelnarnja

Vorwort


Es begab sich aber zu der Zeit, dass der große GV im zweiten Monat des zweitausendundsechzehnten Jahres der Überirdischen Niederkunft seine Stammesmitglieder zu einer großen Ruderunternehmung in das Land der oberen Havelelben befragte.    Der Stamm der Grünauten hatte diese Gebiete schon lange nicht mehr befahren. Zu groß war meist der Respekt vor den zahlreichen Schleusungen durch die untiefen Gebiete. Besonders beängstingend vor allem die gestreuten Schleusenfahrten - ein Albtraum für jeden Steuermann.  Nichtsdestotrotz, die Begeisterung und Verlockung war groß. So erwartete die Mutigen doch am Ende des Unterfangens die sagenumwobenen queeren Gespiel_Innen. Nur wenige konnten sich bisher ihrem luziden Charme entziehen. Viele fallen den Unverfänglichen schon nach wenigen Stunden hemmungslos zum Opfer.   Doch diese Sehnsüchte waren für die dann 12 Grünauten noch in weiter Ferne. Zunächst starteten im Dritten und noch dunklen Monat des Jahres die umfangreichen Vorbereitungen und Stärkungseinheiten, um den Widrigkeiten der Strecke auch Stand zu halten. Um die Abschnitte, Herbergen und Erkundungen auch unversehrt bestehen zu können, suchte sich der große GV zwei auserwählte Grünauten, denen die Ehre der weiteren Orga mit zu Teil wurde:  Grünaut Schneegaß und Grünaut Hugo. Und so geschah es dann.   

Tag 1 - Bowu und die Havellandfee


Die Mutigen fanden sich am 24. Tage des Achten Monats am Fusse des Liebenwalde ein. Vor Ihnen tat sich der Lauf der Oberen Havel auf. Eifrig hatte ein Gruppe von Motivierten die besten Boote gesattelt und so wurden bei strahlendem Sonnenschein der Ganze Stolz der Rudergemeinschaft zu Wasser gelassen: Krampe und Krossinsee. Viele der Rudernden hatten sich ein Weile nicht mehr gesehen und so gab es im Vorfeld noch viel zu besprechen und auszutauschen. Um die ersten Umfahrungen auch zu meistern stärkten sich die Meisten mit der traditionellen Bowu in den sehr beliebten Curry-Packs und fingen den Neuesten Gossip über Kevin88 ein.  Kurz vor Aufbruch sammelten sich die Abenteuerhungrigen und erwarteten andächtig die Verkündigung der Bootsaufteilungen. Zu Ehren des Elfenwortes hatten sich alle weiß über den gesamten Körper geölt, um der Sanftmut und Schönheit der Elfenwesen Gebühr zu zollen. Grünaut Schneegaß hatte zuvor in einem okkulten Schlafritus die Worte der oberen Havellandfee empfangen. Ohne auch nur eine Silbe in Frage zu stellen, waltete er seines Verkündigungsamtes und wies allen Grünauten den für sie vorgesehen / auserwählten Platze zu.   Hoch motiviert brachen unsere Abenteurer unter dem Segen der Havellandsfee sodann zu den milden Bergen auf, meisterten 2 Schleusenschluchten unversehrt und fielen Abends in die alterwürdige Ziegelei Mildenberg ein, wo es bei leckerem Schmaus und kühlem Gebräu noch bis in die frühe Nacht gesellig zu ging. Nach einer kleinen Nachterkundung zu den Sternschnuppenwiesen, wo Ihnen die Havellandelben vom Himmelsgewölbe blinzelten, fielen anschließend alle Grünauten überaus glücklich und tief in den verdienten Schlaf. 

 

Tag 2 - "Bin Dir um Krampen voraus!"


Auch am zweiten Tage der Wanderfahrung Stand die Sonne klar und hoch. der weite Himmel offenbarte immer wieder atemberaubende Blicke in das Obere Havelland. Der große GV nutze viele Gelegenheiten, um die einzigartigen Momente mit seinem Fotoauge für die Nachwelten zu dokumentieren. Unter den Grünauten brach im Laufe der Fahrt unterschwellig Unruhe auf. Die Angst vor dem Schleusenkoller und der Schlingerkrise machten die Runde. Insbesondere ein Disput über die Streckenlänge heizte die Missstimmung zusätzlich an und es herrschten Unstimmigkeiten, wie viele Längen zurück gelegt wurden. So einigte man sich auf das Mittel von 36 und 42, also 39.5. Von nun an war sich das Team der Krampe wieder einig und fühlte sich bis zum Eintreffen auf dem Gehöft der Fürstenburg um Längen voraus.   Jedoch verlief der letzte Etappenabschnitt nicht so unversehrt, wie es sich die meisten wünschten. So kam es vor den großen Zufahrten zur Fürstenburg zu wortstarken gewaltähnlichen Ausbrüchen. Ja, Raserei war an Board. Ein in Unkenntnis fahrender Helvetier kreuzte die Linien der Grünauten mit unerhört schneller Fahrt, so dass sich die Boote bis weilen heftig von ihrem stabilen Kurs verabschiedeten. Nach kurzem Gebrüll in Richtung des Helvetiers nahm die Einfahrt in die Fürstenburg Ihr Ende.

Es war eine Herberge am Ende der Burg reserviert. Diese war flussauf flussab bekannt für ihren kulinarischen Ruf, insbesondere falsche Hasen und Wildschwein zwischen Brotscheiben zählten zu den besten Speisen. Vor dem abendlichen Mahl zum Sonnenuntergang fanden sich ein paar  zum Baden und Abkühlen vor den Gewässern der Burg ein. Hastig stürzte man sich in das kühle Nass. Leider geriet Grünaut Eule mit seinem rechten Fuss ins Schleudern und zog sich eine kleine Platzwunde zu. Die heilenden Kräfte des Schneegrases sorgten aber für schnelle Linderung und Besserung.

Der Wirt der Herberge empfahl dem ein oder anderen noch einen Nachtrundgang durch die nun verlassenen Gassen der Burg. Zügig kehrte anschließend Nachtruhe ein, denn alle wollten Ihre Kräfte für die queeren Spiele im Anschluss an die letzte Etappe aufsparen. Das große Bewährungsfinale stand also unmittelbar bevor.  

Tag 3 - Auf den Rheinsberger Gewässern zu den steilen Uferhängen von Lindow


Am Dritten Tage wurden noch einmal alle Kräfte gefordert. Vereint und bei guter Stimmung gelang es den Grünauten die verbleibenden 4 Schleusen und 32 km zu meistern. Immer wieder ertönten lautstarke Hurra-Rufe zum Ende der Schleusenfahrten. Gebührend wurden die Abenteurer dann an der großen Schlossburg zu Rheinsberg mit wehenden Fahnen von den Spazierenden am Schlossufer empfangen. Jedes Fotoauge konnte sich in diesen Momenten der Begeisterung vollends ausleben. Aber wie so oft - auf jauchzende Höhen folgen jämmerliche Täler und so waren alle Grünauten gezwungen ihre Boote aus dem Wasser zu satteln und bis zu den Lindower Gewässern umzutragen. Glücklicherweise gelang die Anmietung eines großen Kutschtransporters, so dass die Boote wieder zügig ins Wasser kamen. Am Horizont zeichneten sich schon die steilen Uferhänge von Lindow ab. Hier wollte man unbemerkt vom queeren Sporttreiben die Boote anlegen und zu Land gehen. Alle konnten es kaum erwarten. Der Jubel und Frohsinn der queeren Spiele entfaltete sogleich seinen Rausch: Es folgten schweisstreibende Sportereignisse, leckeren Speisen in einem übergroßen Gastraum, im oberhavelländischen "Mensa" genannt, Tanz und Trunk bis spät in die Nacht und viele glückliche und zufriedene Menschen in der Höhe des Sommers.

Im krönenden Finale - der Team Olympiade - nahmen auch einige Grünauten erfolgreich teil. Unvergessen mit welchem Einsatz sich die von allen Kleidungen entrückten über die glibbrige Wasserwiesenbahn bäuchlings warfen. Lustvolle Rufe schallten über das Gewässer. Die Lindower Bürger auf der anderen Seite des Ufers, allen voran Ihre lokale Schwarzherzogin, konnten sich ausmalen, welchem Treiben die bunten Olympioniken zum "Opfer" fielen.

Die Grünauten waren bei diesen Festspielen äussert beliebt. Nicht nur wegen ihrer eng anschmiegenden Lycra-Rüstung, weit über 85 Versuchslinge aus anderen Regionen bestaunten die Boote und wurden zu kurzen Gastausfahrten und Schnupperskullen an die steilen Uferhänge geladen. Manch einer kam ins Wanken, aber alle hatten noch ein Lächeln auf dem Gesicht.   Gegen Abend brauten sich dann dunkle Wolken zusammen und den Grünauten gelang zum Glück mit der reservierten Bootskutsche eine schnelle und unversehrte Rückkehr in ihre heimatlichen Gefilde. Im Hauptquartier folgte dann noch eine rituelle Kreisaufstellung mit Strecken und Dehnen zu Ehren der Oberhavellandfee. Gerne denken die Grünauten an dieses Oberhavelabenteuer zurück: Einfach Sommer satt. 

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